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6. Vorzeitiger Abbruch der Reise

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Eigentlich hatten wir geplant, während weiterer 2 Wochen mit einem Mietwagen rund um die Insel Sizilien zu reisen. Doch ein sehr heftiges Nasenbluten von Urs zwang uns, in Lipari den kleinen Spital aufzusuchen. Da dieses trotz einer (Steinzeit-)Tamponade auch nach 24 Stunden nicht aufhörte, beschlossen wir, vorzeitig nach Hause zu reisen. Die schlecht bewerteten Einrichtungen in den lokalen Spitälern von Milazzo und Messina sowie die häufigen resistenten Bakterienkeime machten uns den schweren Entscheid einfacher. Wir konnten mit Glück selbst einen Rücktransport organisieren. Während 14 Stunden reisten wir mit Taxi, Fähre, Bus, Flugzeug, Taxi, Zug und Bus nach Hause. Die lädierte und noch immer tropfende Nase konnte mit einer Covid-Gesichtsmaske so versteckt werden, dass wir am Flughafen keine Probleme bekamen. Zuhause fanden wir eine gute medizinische Versorgung, aber eine sehr kalte Wohnung vor. Auch wenn die vorzeitige Rückreise natürlich nicht unser Wunschszenario war, haben wir de

5. Die Insel Vulcano

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Wir geniessen die klare Nacht auf Lipari. Ein Bootsausflug zur  knapp südlich von Lipari gelegenen Insel Vulcano führt zuerst an den Klippen (Faraglione) von Lipari vorbei. Irgendwie erinnern diese steineren Gebilde auch an die Filme mit James Bond in Thailand oder in der Halong Bucht (Vietnam), oder zumindest an den markanten Felsen der italienischen Insel Giglio.  Die Insel Vulcano macht ihrem Namen alle Ehre. Schon von weitem sticht der Schwefelgeruch in die Nase. An mehreren Stellen taucht Rauch aus dem Boden. Gemäss verschiedenen Experten ist die Insel eine Zeitbombe. Die letzten grossen Eruptionen waren 1880 bis 1890. Gleich hinter dem Hafen findet man die Pozza di Fanghi, ein Schlammbad, wovon wohl die heilende Fangho-Packung ihren Namen herhat. Doch wegen juristischen Streiterein ist der private Tümpel zurzeit eingehagt und nicht zugänglich. Der feinkörnige Sandstrand ist schwarz. Die bewohnte Insel hat im Vergleich zu den weiteren Inseln eher wenig Charme. Doch man könnte hier

4. Rund um die Insel Lipari

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Auf der Insel Lipari gibt es ausserhalb von Lipari-Stadt noch weitere kleine Orte und Kleinode. Wir machen deshalb eine Rundfahrt mit der Taxifahrerin und Exkursionsleiterin Nadja. Den Monte Rosa durchqueren wir im Tunnel. In Canneto ist der Landstreifen schmal, die Häuser bilden eine Reihe dem Meer entlang. Weiter südwärts erscheinen die ehemaligen schneeweissen Bimssteinabbaugebiete. Aus demselben siliziumhaltigen Lavamaterial finden wir auch schwarzen Obsidian, welcher unter anderen Temperaturen und Druckverhältnissen aus demselben Rohmaterial entsteht. Seit Lipari zu einem UNESCO-Weltkulturerbe gemacht wurde, dürfen die Steine nicht mehr abgebaut werden. Die ehemalige Fabrik steht still. Doch die Menschen leben hier besser vom Tourismus. An einem kleinen Kiosk kaufen wir delikate Kapern und leckere, reich verzierte Mandelbisquits. In Acquacalda wird das ganze Jahr gewohnt. Doch im Winter gibt es hier oft heftigen Regen und hohen Seegang. Deshalb werden in solchen Zeiten die Fenster

3. Die Schätze von Lipari

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Lipari-Stadt hat lediglich rund 5'000 Einwohner. Doch was diese an Kulturgütern und historischen Schätzen zu bieten hat, ist grossartig. Im Sand wurden zahlreiche Relikte aus verschiedenen Perioden freigelegt. Diese sind im Museo Archeologico ausgestellt. Es gilt als eines der schönsten Museen Italiens. Man braucht kein Kunstfetischist zu sein, um von diesen Schätzen ergriffen zu werden. Auf dem Schlossberg befindet sich auch die Kathedrale des Inselheiligen San Bartolo. Die heutige Kathedrale steht an der Stelle ihrer 1084 von den Normannen errichteten Vorgängerin. Diese wurde 1544 durch Piraten Barbarossas zerstört und erst im 17. Jh. erneut aufgebaut. Als archäologische Sensation wurde in den 70er Jahren der normannische Kreuzgang des damaligen Klosters wiederentdeckt.  Im prähistorischen Teil des Museums findet man Steinklingen aus der Neusteinzeit. Der vulkanische Obsidian galt dafür als besonders geeignet. Zahlreiche Scherben und Tongefässe berichten vom emsigen Leben der Vor